Das Gräberfeld von Daverden, Ldkr. Verden, datiert in die späte Bronzezeit und die frühe Eisenzeit.Es wurde archäologisch vollständig ergraben – für eine vergleichende Studie zu Archäologie und Anthropologie eine hervorragende Grundlage.
P. Caselitz legt die Auswertung zu den 255 geborgenen Leichenbränden vor und vergleicht diese mit weiteren Stichproben, insbesondere auch aus dem Norddeutschen Tiefland. Auffällig ist der höhere Anteil der verstorbenen Frauen sowie das Fehlen junger Männer unter den Bestatteten. Der Autor entwirf hier ein Modell, nach dem diese sich auswärts als Wanderarbeiter verdingten und erst in höherem Alter in die Region zurückkehrten. Dabei deuten sich Ähnlichkeiten zu Gräberfeldern im nördlichen Holstein und im südlichen Brandenburg an. Die archäologische Analyse der Befunde und Funde von Daverden steht noch aus. Die nun vorliegende Publikation der osteoarchäologischen Untersuchungen zeigt aber, welche weiterführenden Ergebnisse durch den Abgleich zu erwarten sind.
Peter Caselitz, Viele Frauen und Kinder, aber wenig Männer – Zur jüngerbronzezeitlichen Bevölkerung von Daverden. Studia Osteoarchaeologica 9. Göttingen 2024. 176 Seiten, 77 Abbildungen und Tabellen. ISBN 978-3-68952- 073-1. 59,90 Euro.
