Werla 3 in presidio urbis: Die Befestigungen der Königspfalz

Michael Geschwinde, Werla 3 in presidio urbis. Die Befestigungen der Königspfalz. Monographien des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Mainz. Mit Beiträge von Tina Bode, Elmar Arnhold und Markus C. Blaich. Ca. 220 Seiten mit zahlreichen, farbigen Abbildungen und einer DVD, 48,00 €. ISBN 978_3_7954-3235-5

Die Ausgrabungen auf der Königspfalz Werla im niedersächsischen Nordharzvorland zwischen 1934 und 1964 zählen zu den Meilensteinen bei der Entwicklung der Mittelalterarchäologie in Deutschland. Ergänzt durch gezielte Sondagen von 2007 bis 2015 sowie flächendeckende geophysikalische Prospektionen können jetzt zum ersten Mal die Befunde der Grabungen zu den Befestigungsanlagen vollständig vorgelegt und ausgewertet werden. Dabei zeigt sich, dass es sich bei der Werla um eine herausragende Befestigung des 10. Jahrhunderts handelt, die danach keine weitere Überformung mehr erfahren hat. Die systematische Analyse der Befunde führt zu einem weitgehend neuen Bild der Pfalz und ihrer Entwicklung. Als gut erforschte große königliche Anlage des 10. Jahrhunderts ist die Werla damit ein wichtiges Beispiel für die Erschließung archäologischer Quellen für die Zeit der Sachsen-Kaiser. Der Band wird ergänzt durch einen Beitrag der Historikerin Tina Bode, die auf eine Darstellung der Werla auf einer Urkunde Kaiser Otto I. aus dem Jahr gestoßen ist und eine Analyse des Naturraums der Pfalz von Markus C. Blaich.

Die Auswertung der Grabungen vervollständigt ein interaktiver Gesamtplan der Grabungen 1934 bis 2015 und ein darauf aufbauendes 3D-Modell der Königspfalz auf einer beigefügten DVD.