Zum Jahresbeginn 2022 übernahm Dr. Utz Böh­ner M.A. von seiner Ende 2021 pensionierten Kol­legin Dr. H. Nelson die Leitung des Referates Denkmalinventarisation in der Abteilung Archäo­logie des Niedersächsi­schen Landesamtes für Denkmalpflege (NLD).

Der gebürtige Berliner (*1967) begann nach einem kurzen Ausflug in die Elektrotechnik 1987 in Erlangen sein Studium der Ur- und Frühgeschichte, Klassischen Archäologie und Alten Geschichte. 1993 legte er seine Magister­arbeit über die Steingeräte der endneolithischen Siedlung Griesstetten vor und wurde 2000 mit sei­ner Dissertation über die Moustérien- und Mico­quien-Funde aus der Sesselfelsgrotte und dem Abri am Schulerloch promoviert. Zunächst prospektier­te er für das Rheinische Amt für Bodendenkmal­pflege die Abbaukante des Braunkohletagebaus Garzweiler, bevor ihn Forschungsreisen nach Süd­europa, die Türkei, den Vorderen Orient und Afrika führten. Seit Oktober 2002 ist Utz Böhner – unter­brochen durch Projekte an der Uni Köln – für das NLD und später für die Universität Tübingen im Schöningen-Projekt tätig, zunächst für die GIS-Auf­bereitung und Auswertung der altpaläolithischen Speerfundstelle, später in Kooperation mit dem Lan­desmuseum Hannover für die Landesausstellung zu den Schöninger Speeren und in der Projektkoordi­nation.

Ab 2010 arbeitete er als wissenschaftlicher Referent für die archäologische Fachbetreuung und Weiterentwicklung des Denkmalfachinformationssystems ADABweb. Seit 2019 ist er Sprecher und später Lei­ter der Stabstelle des Projektes Denkmalatlas. Im Verband der Landesarchäologien vertritt er Nieder­sachsen in der Kommission „Archäologie und Infor­mationssysteme“ und diversen anderen Gremien. Er engagiert sich in der Schulung der ehrenamtlichen Sondengänger und betreut auch traditionelle Samm­ler von Steinartefakten. Sein Forschungsschwer­punkt liegt in der jägerischen Archäologie und der Römischen Kaiserzeit; sein Konzept von „Citizen Science“ lebt er als Vorsitzender des „Freundeskrei­ses für Archäologie in Niedersachsen e.V.“ vor.