Ulrich Dahmlos in den Ruhestand verabschiedet

Am 31. Januar 2007 ist nach 26 Dienstjahren Ulrich Dahmlos aus dem aktiven Dienst beim Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege ausgeschieden. Als wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Archäologischen Inventarisation/Archäologisches Archiv war er vor allem mit der Auswertung der umfangreichen Archivbestände betraut.

Dabei gelangte Ulrich Dahmlos über Umwege zur Archäologie. 1942 als jüngster Sohn einer Pastorenfamilie in Hamburg geboren, begann er nach dem Abitur zunächst ein Studium der Geschichte und Theologie in seiner Heimatstadt, das er bereits nach zwei Semestern wegen des anstehenden Wehrdienstes abbrach. Nach über achtjähriger Dienstzeit als Berufssoldat bei der Bundeswehr orientierte er sich neu und begann in Marburg ein Lehramtsstudium der Fächer Geschichte und Latein, das er 1978 mit dem ersten Staatsexamen abschloss.

Im Verlauf seines Studiums entstanden enge Kontakte zum Vorgeschichtlichen Seminar der Philipps-Universität in Marburg – von Eingeweihten liebevoll als “Laden” bezeichnet –, die zu grundlegenden Publikationen zur Archäologie des Frühmittelalters führten. Besonders zu nennen sind hier seine Beiträge über frühmittelalterliche Äxte vom Typ “Franziska” und seine umfassende Katalogarbeit über “Archäologische Funde des 4. bis 9. Jahrhunderts in Hessen”.

Während seiner Marburger Zeit war Ulrich Dahmlos als studentische Hilfskraft beim Hessischen Landesamt für geschichtliche Landeskunde in Marburg tätig. Seine dortigen Aufgaben – redaktionelle Tätigkeiten, Archiv- und Bibliotheksarbeiten – sollten ebenso wie seine Kontakte zum Marburger “Laden” richtungweisend für seine berufliche Zukunft sein, denn unmittelbar nach seinem Examen erhielt er eine Anstellung beim Landesdenkmalamt Baden-Württemberg, Außenstelle Karlsruhe. Dort war er sowohl mit der Auswertung des Archivs als auch mit der Leitung archäologischer Ausgrabungen betraut.

Zum 1. Januar 1981 wechselte Ulrich Dahmlos an das Institut für Denkmalpflege im Niedersächsischen Landesverwaltungsamt, Hannover, und übernahm im Dezernat Inventarisation als wissenschaftlicher Mitarbeiter die Auswertung der Archivalien zur Vorbereitung der Erfassung archäologischer Denkmale. Im Verlauf seiner Dienstzeit erweiterte sich sein Aufgabenfeld beständig – so oblagen ihm beispielsweise die Bearbeitung der zahlreichen Sonderakten, die Einrichtung des Luftbildarchivs und die redaktionelle Bearbeitung von Fachpublikationen. Besonders den redaktionellen Tätigkeiten widmete Ulrich Dahmlos zunehmend einen Großteil seiner Arbeitszeit bis er schließlich 1998 die Gesamtredaktion der jährlich erscheinenden “Fundchronik Niedersachsen” übernahm. Die “Fundchronik” der Jahre 2003 bis 2005 erschien zudem unter seiner Schriftleitung.

Auch außerhalb der Dienststelle brachte (und bringt) sich Ulrich Dahmlos intensiv in die niedersächsische Archäologie ein. Seit 2001 ist er als Schatzmeister Vorstandsmitglied der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e.V. und widmet sich dieser Aufgabe mit großem organisatorischen Talent und dem nötigen kaufmännischen Geschick. Zudem gehört er seit 2004 dem Redaktionsausschuss der Zeitschrift “Archäologie in Niedersachsen” an.

Neben seiner fachlichen Arbeit engagierte sich Ulrich Dahmlos stets in besonderer Weise für die Belange seiner Kolleginnen und Kollegen. Auch nach seinem Ausscheiden aus dem örtlichen Personalrat, dem er von 1985 bis 1998 als Vorsitzender vorstand, war Ulrich Dahmlos wertvoller Ansprechpartner, nicht nur in arbeits- und tarifrechtlichen Fragen, und auf seine Hilfsbereitschaft war immer Verlass. Seine Freunde wissen neben seiner Zielstrebigkeit besonders seine Offenheit und seinen Humor zu schätzen. Mit Ulrich Dahmlos scheidet ein Kollege aus dem Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege aus, dem die niedersächsische Archäologie viel verdankt, und es bleibt zu hoffen, dass er ihr auch zukünftig eng verbunden bleibt. Daß sich Ulrich Dahmlos weiterhin für die Archäologische Kommission in Niedersachsen e.V. und die “Fundchronik” engagieren wird, steht erfreulicherweise bereits fest.