Schmuck der Bronzezeit
Heinrich Fendel, Eine bronzezeitliche Frauenbestattung mit vollständiger Schmucktracht aus Heiligenthal (Ldkr. Lüneburg). Untersuchung und Funktionsanalyse des Grabinventares. Hamburger Beiträge zur Archäologie – Werkstattreihe, Band 7. LIT Verlag, Münster 2006. 128 Seiten mit zahlreichen farbigen Abbildungen, farbiges Titelbild. ISBN 3-8258-8330-2. Hartkarton 35,90 Euro.
1991 wurde beim Bau der Lüneburger Ostumgehung durch die Bezirksarchäologie Lüneburg der bronzezeitliche Grabhügel Nr. 7 in der Gemarkung Heiligenthal ausgegraben. Im Rahmen einer interdisziplinären Dissertation bearbeitete Heinrich Fendel, der leider viel zu früh verstorbene Leiter der archäologischen Restaurierungswerkstatt des Niedersächsischen Landesamtes für Denkmalpflege, vor allem den Befund und das Material der ungestörten, en bloc geborgenen Frauenbestattung aus der mittleren Bronzezeit. Durch die akribische Untersuchung in der Werkstatt gelang es ihm, bislang unbekannte Einzelheiten für die Vorbereitung der Toten auf das Jenseits, bis hin zum Umschmieden und zum Neu-Arrangement der Schmuckgarnitur am Körper, herauszustellen. Die vielfältigen Einzelheiten zum Bronzeschmuck und seiner Trageweise verdichten sich zu einem faszinierenden Gesamtbild. Die posthum gedruckte Buchfassung der Hamburger Dissertation erläutert mit vielen Farbbildern und Tabellen die ganze Indizienkette Fendels, die ihn zu seinen Aussagen über die bronzezeitliche Schmucktracht im Leben und – deutlicher davon abweichend als bisher geglaubt – im Tod führte. Das Buch zeigt eindrucksvoll, was archäologisch bei der Anwendung geeigneter Methoden heutzutage möglich ist.