Neuer Assistent am Göttinger Seminar: Dr. Felix Lennart Rösch

Seit Anfang 2019 ist Dr. Felix Lennart Rösch neuer wissenschaftlicher Mitarbeiter und Assistent von Prof. Rahmstorf am Seminar für Ur- und Frühgeschichte an der Universität Göttingen. Er ist dort für die Epochen Frühgeschichte und Mittelalter zuständig und wird die Anwendung digitaler Methoden in der Lehre forcieren.

Der gebürtige Braunschweiger studierte von 2005 bis 2011 Ur- und Frühgeschichte, Geographie und Europäische Ethnologie/Volkskunde an den Universitäten Kiel und Basel. Seine 2011 ab geschlossene und 2012 in der UPA-Reihe publizierte Magisterarbeit hatte die Auswertung der in Ostholstein gelegenen mittelalterlichen Wüstung von Bad Malente-Grellenkamp zum Inhalt. Bereits 2007 absolvierte Rösch eine Ausbildung zum geprüften Forschungstaucher, der 2012 eine Befähigung zum Taucheinsatzleiter folgte. Entsprechend nahm er an zahlreichen unterwasserarchäologischen Forschungsprojekten im In- und Ausland teil und leitete selber subaquatische Untersuchungen an.

Von 2012 bis 2015 war Felix Rösch als wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Universität Kiel und dem Archäologischen Landesmuseum Schleswig Holstein, Schloss Gottorf im von der VW-Stiftung finanzierten Projekt „Zwischen Wikingern und Hanse. Kontinuität und Wandel des zentralen Umschlagplatzes Haithabu/Schleswig im 11. Jahrhundert“ angestellt. Im Zuge dessen hat er für seine Doktorarbeit die Baubefunde aus dem hochmittelalterlichen Hafenviertel Schleswigs (Grabung Plessenstraße 83/3) in einem GIS ausgewertet und mit der nordeuropäischen Hafen-, Markt-, und Stadtentwicklung kontextualisiert. Sie erschien 2018 im 26. Beiheft der Zeitschrift für Archäologie des Mittelalters.

Zwischen 2015 und 2016 folgten Lehrtätigkeiten an der Universität Kiel und eine Anstellung bei der Grabungsfirma UWA-Logistik zur Dokumentation und Sicherung mittelalterlicher Wracks im Greifswalder Bodden.

Von 2017 bis 2018 war er als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Seminar für Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Institut für Kunstgeschichte und Archäologien Europas an der Universität Halle tätig. Neben der Lehrtätigkeit lag sein Fokus auf der Erforschung der mittelalterlichen Besiedlung des Unterharzes. Im Zuge dessen führte er zwei Grabungskampagnen in der zur Burg Anhalt gehörenden Wüstung Dorf Anhalt durch, die Hinweise auf frühe Roheisenproduktion er brachten. Darüber hinaus oblagen Felix Rösch die archäologischen Untersuchungen der Außenanlagen eines zum UNESCO Welterbe Bauhaus gehörenden Laubenganghauses in Dessau Törten. Diese wurden im Rahmen eines an der Architekturtheorie der Universität Kassel angesiedelten interdisziplinär ausgerichteten DFG-Projekts untersucht.

Zur Zeit forscht Felix Rösch zur mittelalterlichen Urbanisierung in Nordeuropa sowie zu Handels- und Austauschprozessen. Für die Zukunft sind regionale wie internationale Forschungsprojekte geplant.