Menschen erleben Geschichte – Das frühmittelalterliche Gräberfeld von Gevensleben, Ldkr. Helmstedt / Ausstellung nun im Heesebergmuseum in Watenstedt
Über das Gräberfeld von Gevensleben war in der Archäologie in Niedersachsen wiederholt berichtet worden (S. Most, AiN 20, 2017, 72–76; zuletzt S. Grefen-Peters, AiN 23, 2020, 118–123). Jetzt sind die Funde dieses Gräberfeldes, die zuvor in Gevensleben, Schöningen und an der Universität in Göttingen gezeigt wurden, im Heesebergmuseum in Watenstedt zu sehen und in ihrem historischen Kontext einzuordnen. Zahlreiche Ortschaften, die in der Bestätigungsurkunde des Klosters Ilsenburg aus dem Jahr 1018 erstmals genannt werden, sind nun über 1.000 Jahre alt – darunter auch das Dorf Gevensleben (Gevenslevo) im Landkreis Helmstedt. Die in der Samtgemeinde Heeseberg gelegene Ortschaft dürfte aber tatsächlich noch älter sein.
Ein Gemeinschaftsprojekt der Bezirksarchäologie Braunschweig, der Kreisarchäologie Helmstedt und dem Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Georg-August-Universität Göttingen erforschte ein im Frühjahr 2016 archäologisch untersuchtes frühmittelalterliches Gräberfeld mit 61 West-Ost orientierten und zum Teil Beigaben führenden Bestattungen, darunter auch solche des 8. Jahrhunderts, das die Frühzeit der Christianisierung in dieser Region eindrucksvoll widerspiegelt. In Auszügen werden die archäologischen, anthropologischen und naturwissenschaftlichen Forschungsergebnisse zum Gräberfeld in der kleinen Ausstellung präsentiert. Neben originalen Funden vom Fundplatz und Leih – gaben der Bezirksarchäologie Braunschweig bildet ein besonders aussagekräftiges Skelett den Schwerpunkt der Ausstellung. Die anthropologischen Untersuchungen liefern dann auch einen sehr guten Einblick in das Leben und Sterben im frühen Mittealter. Begleitet durch historische Hintergrundinformationen zur Frühgeschichte der Region können die Besucher eintauchen in das Leben der Menschen vor über 1.000 Jahren. Ein umfangreiches Begleitheft kann vor Ort erworben werden.
Öffnungszeiten: April bis Mitte Oktober jeweils sonntags von 14.30 bis 17.00 Uhr oder nach Vereinbarung (K. Weihe 0171/690415; M. Meier 05352/1455 oder heesebergmuseum@web.de).