MAN 37 – Neues Buch zu „Moora“, dem Mädchen aus dem Uchter Moor

Andreas Bauerochse, Henning Haßmann und Klaus Püschel (Hrsg.), „Moora“ – Das Mädchen aus dem Uchter Moor. Eine Moorleiche der Eisenzeit aus Niedersachsen I. Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens, Band 37. Hrsg. v. Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege in Zusammenarbeit mit der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e. V. durch Henning Haßmann. Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf. 2008. 142 Seiten, 95 Abbildungen (fast alle farbig). ISBN-13: 978-3-89646-970-0. Hardcover 29,80 €.

Im September 2000 entdeckten Arbeiter beim Torfabbau im Uchter Moor Leichenreste, die erst 2005 nach Abschluss behördlicher Kriminalermittlungen als junge weibliche Moorleiche der vorrömischen Eisenzeit um 650 v.Chr. und damit als erster Moorleichenfund in Niedersachsen seit 50 Jahren erkannt wurde. Auf drei Vorworte und eine Einführung folgen zehn wissenschaftliche Beiträge. Es geht darin um die Tote im Moor, um Polizei und Rechtsmedizin auf Irrwegen, eine allgemeine Einführung zum Thema Moore, forensisch-anthropologische Untersuchungen der Moorleiche, radiologische Untersuchungen mittels Computertomographie und Kernspintomographie, zerstörungsfreie osteologische Diagnosen zur skelettalen Mikroarchitektur der Toten, dreidimensionale archäologische Knochendichtemessungen als Spiegel biomechanischer Belastung zu Lebzeiten, die eine Linkshändigkeit der Frau anzeigen, eine Fingerabdruck-Identifikation, eine computergestützte Rekonstruktion mit Virtual-Reality-Techniken einschließlich einer Schädelrekonstruktion sowie die gesellschaftliche Wahrnehmung des Moorleichenfundes am Beispiel von Film und Belletristik.