Kreisarchäologe Christian Leiber in den Ruhestand verabschiedet

Am 31. Januar 2018 wurde der Kreisarchäologe und Leiter des Kulturzentrums, Dr. Christian Leiber M. A., im Weserrenaissance Schloss Bevern vom Landkreis Holzminden verabschiedet.

Leiber hatte schon als zehnjähriger Schüler seine Leidenschaft zu den mittelalterlichen Waldglashütten im Hils entdeckt. Es folgte ein Studium der Ur- und Frühgeschichte, der Jägerischen Archäologie, der Klassischen Archäologie und Völkerkunde an der Georg-August-Universität Göttingen und der Eberhard-Karls-Universität Tübingen. Seine Magisterarbeit verfasste Leiber über die Funde der Jungsteinzeit zwischen Hildesheimer Wald und Ith. 1982 begann seine Arbeit beim Landkreis Holzminden mit der Inventarisation archäologischer Funde und Fundstellen im Kreisgebiet. Es folgte die vollständige Erfassung der Glashüttenplätze im Hils. Parallel dazu wurden zahlreiche Baustellen archäologisch betreut, woraus die Einrichtung einer Archäologenstelle resultierte, die später auch die Leitung des Kulturzentrums in Schloss Bevern mit abdeckte. Die Ergebnisse der archäologischen Landesaufnahme im Landkreis Holzminden verteidigte Christian Leiber als Dissertation bei seinem akademischen Lehrer Prof. Dr. Gernot Jacob-Friesen in Göttingen. Mit großer Freude baute Leiber eine archäologische Arbeitsgruppe auf, die durch unzählige Begehungen unser Wissen über die Besiedlungsgeschichte des Oberweserraumes bereicherte. Dem großen Engagement Christian Leibers sind international bedeutende Sonderausstellungen in Schloss Bevern zu verdanken. In Kooperation mit Prof. Dr. Andrzej Kokowski von der Maria-Curie-Skłodowska-Universität in Lublin wurden unter anderen die Präsentationen „Schätze der Ostgoten“ (1995), „Die Vandalen“ (2003) und „Das Silberne Pferd“ (2010) realisiert. Zur Verabschiedung wartete Kokowski mit einer besonderen Überraschung auf: Dr. Christian Leiber wurde zum Ehrenprofessor in Lublin ernannt. Im Ruhestand will sich Christian Leiber jetzt intensiv der südniedersächsischen Glashüttenforschung widmen und genießt Ausfahrten mit seiner Oldtimer-DKW. Auch Unternehmungen mit der archäologischen Arbeitsgruppe lassen auf weitere spannende Erkenntnisse hoffen.