Heinz Gabriel mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet

Am 2. September 2019 hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier den langjährigen ehrenamtlichen Bodendenkmalpfleger des Landkreises und der Stadt Gifhorn mit dem Verdienstkreuz am Bande ausgezeichnet.

Die Übergabe der Auszeichnung erfolgte am 28. November im Beisein von Familienmitgliedern und Weggefährten durch den Landrat Dr. Andreas Ebel im Kaminzimmer des Gifhorner Schlosses. Heinz Gabriel kam erstmals im Jahr 1982 als freiwilliger Helfer bei den Rathaus-Grabungen in der Gifhorner Innenstadt mit der Archäologie in Kontakt. Er wurde darauf hin Mitglied der im Museums- und Heimatverein Gifhorn e. V. organisierten Archäologischen Arbeitsgemeinschaft, deren Leitung er in den 1990er Jahren übernahm und bis heute innehat. Bereits 1989 wurde Heinz Gabriel zum ehrenamtlich Beauftragten für die archäologische Bodendenkmalpflege für den Landkreis Gifhorn bestellt, kümmerte sich aber auch um die Archäologie in der Stadt Gifhorn, die ihn 1999 ebenfalls zum ehrenamtlich Beauftragten bestellte. Beide Ehrenämter übt er seit seiner Ernennung ununterbrochen aus.

In seiner langjährigen Funktion als ehrenamtlicher Denkmalschützer unterstützt Heinz Gabriel die Behörden der Bodendenkmalpflege in allen Angelegenheiten des Denkmalschutzes und der Denkmalpflege. Dabei setzt sich er sich unter anderem dafür ein, archäologische Fundstellen – wo immer es möglich ist – vor ihrer Zerstörung zu bewahren. Ist eine Erhaltung nicht möglich oder treten bei Bauarbeiten unerwartet Bodenfunde zu Tage, sucht und findet er im Dialog mit allen Beteiligten eine einvernehmliche Lösung, um die archäologischen Hinterlassenschaften zu retten und gewissenhaft zu dokumentieren. Auf diese Weise hat Heinz Gabriel unzählige archäologische Untersuchungen und Notbergungen sowohl in der Stadt als auch im Landkreis Gifhorn mit hohem persönlichem Zeitaufwand und großem Idealismus durchgeführt.

Heinz Gabriel belässt es aber nicht bei der Ausgrabung. Er wertet die archäologischen Daten auch aus, sortiert, magaziniert, organisiert Ausstellungen, geht Hinweisen auf Fundstellen nach, publiziert und trägt vor. So leistet er durch seinen kontinuierlichen Einsatz vor Ort und seine aktive Öffentlichkeitsarbeit einen maßgeblichen Beitrag zur regionalen Kultur- und Heimatpflege. Gleichzeitig ist er ein hoch geschätzter Partner der Denkmalpflege weit über die Grenzen des Landkreises Gifhorn hinaus. Obwohl Autodidakt, ist er daher im Jahr 1996 in die Archäologische Kommission für Niedersachsen, dem Berufsverband der hauptamtlich tätigen Archäologen Niedersachsens, aufgenommen worden.

Die ehrenamtliche Arbeit von Heinz Gabriel hat auch eine politische Dimension. Schon zur Jahreswende 1989/1990, also nur wenige Wochen nach dem Fall des Eisernen Vorhangs, unternahmen die Mitglieder der Archäologischen Arbeitsgemeinschaft Gifhorn einen ersten Besuch in den Landkreisen Salzwedel und Klötze, um die Mitglieder des Vereins Junge Archäologen der Altmark e. V. kennenzulernen. Aus diesem ersten Kontakt und dem grenzüberschreitenden Interesse an der gemeinsamen Vor- und Frühgeschichte der Region ist nicht zuletzt dank des Engagements, der wissenschaftlichen Neugier und des unvoreingenommenen Charakters von Heinz Gabriel eine Freundschaft geworden, die bis heute gepflegt wird.

Heinz Gabriel erhielt die Auszeichnung für sein außergewöhnliches ehrenamtliches Engagement und seinen unermüdlichen persönlichen Einsatz. „In Zukunft möchte ich etwas kürzer treten, bleibe der Archäologie aber erhalten“, so der Ausgezeichnete. „Die größte Freude für mich ist, dass die Einstellung eines hauptamtlichen Archäologen beim Landkreis und bei der Stadt Gifhorn gelungen ist.“ Die Mitglieder der Archäologischen Kommission freuen sich mit Heinz Gabriel und wünschen ihm für seine weitere Tätigkeit alles Gute und auch in Zukunft viel Erfolg!