Elke Först in den Ruhestand verabschiedet

Ende Februar 2023 schied Dr. Elke Först aus dem Berufsleben aus und verabschiedete sich nach über 30 Jahren Tätigkeit für das Archäologische Museum Hamburg in den Ruhestand. Sie war am Museum als Leiterin der Hamburger Bodendenkmalpflege tätig und bestimmte in dieser Funktion über Jahrzehnte das bodendenkmalpflegerische Geschehen in Deutschlands zweitgrößter Stadt maßgeblich mit. Unter ihrer wissenschaftlichen Leitung fanden etliche Ausgrabungen in Hamburg statt, etwa im Bereich der Hafencity, auf der Cremon-Insel, rund um die Kirche St. Petri oder in den mittelalterlichen Stadtkernen von Altona und Bergedorf. Südlich der Elbe leitete sie mehrere Großgrabungen im Bereich der Harburger Schloßstraße, dem ältesten Siedlungsnukleus der von den Lüneburger Herzögen gegründeten mittelalterlichen Stadt Harburg.

Mit großem Engagement widmete sie sich auch immer wieder der Auswertung und Neuinterpretation älterer Grabungen. Die neu gewonnenen Forschungsergebnisse legte sie in zahlreichen Publikationen, zumeist in Fachzeitschriften, vor und trug damit wesentlich zur Erweiterung des Wissens rund um die Frühzeit der Freien und Hansestadt Hamburg und der sie umgebenden, ehemals selbständigen mittelalterlichen Städte bei.

Die gebürtige Oldenburgerin studierte an der westfälischen Wilhelms-Universität Münster Ur- und Frühgeschichte und promovierte dort 1988 über die Besiedlungsgeschichte der Flussmarsch im Kreis Wesermarsch, in der sie verschiedene Siedlungsgrabungen und Fundkomplexe von der jüngeren Bronzezeit bis zur Völkerwanderungszeit auswertete – ein klassisches ur- und frühgeschichtliches Thema also. Alsbald wendete sie sich allerdings der Mittelalter- und Neuzeitarchäologie zu und widmete sich in der Folge vor allem der Baugeschichte dieser Epoche. Einen besonderen Schwerpunkt ihrer Forschung bildete die neuzeitliche Keramik.

Mit Niedersachsen und der Archäologischen Kommission für Niedersachsen e. V., der sie im Jahr 1993 beitrat, war Först durch den beruflichen Austausch eng verbunden. Von 2000 bis 2021 war sie als Schriftführerin Mitglied des Vorstands und damit über 20 Jahre ehrenamtlich in der Archäologischen Kommission für Niedersachsen engagiert.