Die Burg Bederkesa ohne Archäologiedirektor Matthias D. Schön

Mehr als vier Jahrzehnte lang war die archäologische Denkmalpflege und Forschung im Landkreis Cuxhaven unmittelbar mit dem Namen von Matthias D. Schön M.A. verknüpft.

Bereits während seines Studium der Ur- und Frühgeschichte, der Vorderasiatischen Archäologie und Botanik an den Universitäten Göttingen und München hatte er sich intensiv mit den römisch-kaiser- und völkerwanderungszeitlichen Gräberfeldern der ehemaligen Landkreise Wesermünde und Land Hadeln beschäftigt, so dass er beste Voraussetzungen mitbrachte, als er am 01.04.1985 die Leitung der Archäologischen Denkmalpflege des Landkreises Cuxhaven und des Museums in der Burg Bederkesa übernahm. Seither hat das Team von Matthias Schön zahlreiche archäologische Untersuchungen vorgenommen, die auch weit über den nordwestdeutschen Raum hinaus große Beachtung gefunden haben. Dies trifft insbesondere auf die Ausgrabungen des Gräberfeldes der Wurt Fallward in den 1990er Jahren zu, die vor allem durch die dort freigelegten und geborgenen hölzernen Bestand teile der Grabausstattung ganz neue Einblicke in die Lebenswelt der Bewohner der Nordseemarschen während der Spätantike ermöglichten. Als weitere Highlights der Tätigkeit von Matthias Schön sind die Ausgrabungen im Bereich der Heidenschanze und der Heidenstadt von Sievern zu nennen.Von großer überregionaler Bedeutung sind auch die groß flä chigen Ausgrabungen der Siedlungen Wittstedt und Loxstedt, durch die nicht nur zahlreiche neue Erkenntnisse über die innere Struktur von Siedlungen des 1. Jt. n. Chr. gewonnen werden konnten, sondern durch die auch der sichere Nachweis einer kontinuierlichen Besiedlung während der sogenannten völkerwanderungszeitlichen Besiedlungslücke zu führen war. Aber auch die zuletzt im Mittelpunkt der Tätigkeit von Matthias Schön stehenden spätmittelalterlichen Burgen von Stotel, deren Lokalisierung und partielle Ausgrabung ihm gelang, haben große Beachtung gefunden. Nicht unerwähnt bleiben soll an dieser Stelle, dass Matthias Schön sich während seiner gesamten Tätigkeit im Landkreis Cuxhaven im Marschenrat zur Förderung der Forschung im Küstengebiet der Nordsee e.V., als Autor, Vertreter des Sachgebiets Archäologie und zuletzt als stellvertretender Vorsitzender engagiert hat. Mit dem Eintritt in den wohlverdienten Ruhestand am 30.11.2017 hat Matthias Schön erklärt, auch weiterhin der Archäologie verbunden zu bleiben und sich auch in Zukunft an der archäologischen Forschung beteiligen zu wollen – wir werden also auch in Zukunft auf seinen Sachverstand bauen können.