Das Mädchen aus dem Uchter Moor

Andreas Bauerochse, Henning Hassmann, Klaus Püschel, Michael Schultz (Hrsg.), „Moora“, das Mädchen aus dem Uchter Moor. Eine Moorleiche der Eisenzeit aus Niedersachsen II. – Naturwissenschaftliche Ergebnisse. Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens 47. Rahden/Westf. 2018. 202 S. 42,80 €.

Mit dem Band liegt der zweite Teil der Monographie zum letzten Fund einer Moorleiche in Deutschland, dem „Mädchen aus dem Großen Moor bei Uchte“, vor.

In insgesamt 15 Aufsätzen beschreibt er die Resultate der naturwissenschaftlichen Untersuchungen, wobei sich zweidrittel der Beiträge mit anthropologischen, paläopathologischen, histologischen und genetischen Fragestellungen sowie den Resultaten der Spurenelementanalysen befassen. Mit umfangreichen hochaufgelösten Makro-Fotografien und Bildern aus CT-, licht- und rastermikroskopischen Untersuchungen illustriert, liefern sie Einblicke in das Leben der bereits in jungen Jahren verstorbenen Frau.

Ein Beitrag befasst sich mit dem Verfahren der Virtual Reality, mit dessen Hilfe der deformierte und teilweise zerstörte Schädel des Mädchens rekonstruiert wurde. Diese Rekonstruktion diente als Basis für den Prozess der Gesichtsrekonstruktion, die durch fünf international renommierte Forensiker unabhängig voneinander erfolgte und in einem weiteren Aufsatz dargelegt wird.

Ein weiteres Themenfeld wird mit den Untersuchungen zum Lebensumfeld der Menschen im Gebiet des Uchter Moores beleuchten. Anhand torfstratigraphischer Untersuchungen und den Ergebnissen aus der Analyse von Pollen und Extrapalynomorphen werden in insgesamt drei Beiträgen die Umweltverhältnisse sowie ein Modell zur Moorbedeckung und -ausdehnung des Uchter Moores während des 1. Jahrtausends vor Christus beschrieben.