Friedrich Laux, Grabhügel und Grabhügelgruppen – Ein Beitrag zur bronzezeitlichen Besiedlung der südlichen Lüneburger Heide, Materialhefte zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens 56, Verlag Marie Leidorf, Rahden/Westf., 2021, ISBN 978-3-89646-848-2, 644 Seiten, 618 Abbildungen, 154 Tabellen, 14 Tafeln, 59,80 EUR
Niedersachsen stellte während der Bronzezeit eine bedeutende Kontaktzone zwischen der süddeutschen Hügelgräberbronzezeit und der Nordischen Bronzezeit Skan dinaviens dar, doch die Mehrzahl seiner bekannten Grabhü gel in der südlichen Lüneburger Heide wurden im 19. Jahrhundert unsach- gemäß gegraben. Daher sind die Forschungen und Grabungen Hans Pieskers (1894–1977) von großer Bedeutung. Seine zahlreichen Unterlagen, Pläne und Berichte wurden von F. Laux systematisch gesammelt, akribisch beschrieben und werden hier als Materialedition umfassend ediert. Auf dieser Grundlage und der anschließenden Neubewertung der Grabinventare können fünf separate Siedlungskammern nachgewiesen werden, deren Bewohner in Weilern mit bis zu sechs Gehöften oder Einzelhöfen siedelten und jeweils über mehrere Generationen in Grabhügelgruppen bestatteten. Dabei lag der Höhepunkt der Besiedlung in der älteren Bronzezeit mit ihrer süddeutschen Anbindung. Am Ende der älteren Bronzezeit kam es zu einem abrupten Siedlungsende und einer mittelbronzezeitlichen Neubesiedlung von Nordosten her. Die jüngere Bronzezeit fehlt, erst für die frühe Eisenzeit sind wieder Bestattungen und damit indirekt auch Siedlungsplätze nachzuweisen.