O, schaurig ist’s, über’s Moor zu gehn …
Ab 29. Mai 2011: Sonderausstellung im Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg
Landesmuseum Natur und Mensch Damm 38–44, 26135 Oldenburg Tel.: 0441/9244-300 Fax: 0441/9244-399 E-Mail: museum@naturundmensch.de Homepage: www.naturundmensch.de Di.-Fr 09:00–17:00 Uhr, Sa.–So., Sa.-So. 10:00–17:00 Uhr, Mo. Geschlossen.
Moore sind geheimnisvoll, sind Schauplatz unheimlicher Geschichten und bieten eine ausgezeichnete Künstlerkulisse für Malerei und Fotografie. Gleichzeitig sind Moore Lebensraum für einzigartige Tiere und Pflanzen, stehen unter Naturschutz und sind auf allen Kontinenten zu finden. Für den Menschen sind Moore eine lebensfeindliche Landschaft, eine Quelle natürlichen Rohstoffs und ein anscheinend nie endendes Geschichtsdepot. Einmalige Erhaltungsbedingungen schaffen die Grundlage zur Erforschung organischer Materialien und außergewöhnlicher Entdeckungen. Mit dieser Sonderausstellung zeigt das Landesmuseum Natur und Mensch eine große Bandbreite an Moorfunden aus dem eigenen Archiv, präsentiert interdisziplinäre Forschungen und die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse aus langjährigen Untersuchungen.
Zu den spektakulärsten Exponaten gehören zweifelsohne die Moorleichen – seit langer Zeit ist z. B. der Junge von Kayhausen sowie die Skelettleiche aus der Esterweger Dose wieder zu sehen; mit Forschungsergebnissen, die staunen lassen. Einen herausragend hohen technischen Sachstand und eine große Flexibilität, sich mit den Widrigkeiten des Moores zu arrangieren, belegen die Moorwege. Gemeinsam mit der Entwicklung von Rad und Wagen lassen sie auf ein spezialisiertes Handwerk und auf eine ausgeprägte Mobilität des Menschen bereits seit der Jungsteinzeit schließen. Mit diesen und vielen weiteren Themenfeldern und Originalen werden die Moorarchive lesbar und zeigen naturkundliche wie kulturhistorische Perspektiven.
Mehr als 220 Jahre ist die Moorforschung ein wesentlicher Bestandteil der Archäologie in der Weser-Ems-Region. Die Ausstellung präsentiert Forscher, die Aspekte von Landschaftszerstörung, Naturschutz und Renaturierung sowie Objekte, die anlässlich dieser Schau untersucht wurden; hierzu zählen die Einbäume – aus einem Baumstamm gefertigte Wasserfahrzeuge. Nicht zuletzt blickt das Museum somit auf die eigene Geschichte zurück und stellt ausschließlich Objekte des eigenen Bestandes aus. Zahlreiche Publikationen – diese erscheinen in dem Verlag Philipp von Zabern – bieten spannende Informationen auch über den Museumsbesuch hinaus.