Neues aus Niedersachsens Urgeschichte
Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte 75, 2006. Hrsg. v. d. Archäologischen Kommission für Niedersachsen u. d. Niedersächsischen Landesamt für Denkmalpflege durch Henning Hassmann. Kommissionsverlag Konrad Theiss Verlag: Stuttgart 2006. 293 Seiten mit zahlreichen Abbildungen; farbiges Titelblatt, ISBN 3-8062-2071-9 / ISSN 0342-1406. Kartoniert 42,00 (daneben ermäßigter Abonnementspreis).
Pünktlich zum Jahresende erschien der neue Band 75, 2006 der “Nachrichten aus Niedersachsens Urgeschichte”. Wiederum finden sich hier aus allen Bereichen der staatlichen und kommunalen Archäologie, der Forschungseinrichtungen und Museen zahlreiche aktuelle Aufsätze und Fundberichte. Im Vorwort wird auf das 75-jährige Bestehen der Zeitschrift eingegangen, die ein Stück Kontinuität von Wissenschafts- und Kulturarbeit in Niedersachsen darstellt und ohne den Beitrag der archäologische Denkmalpflege nicht zu denken wäre. Gefördert wird die “NNU” dankenswerterweise durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur. Eingeleitet wird der Band durch einen Beitrag aus der Feder ehrenamtlicher Mitarbeiter zu einem mittelsteinzeitlichen Fundplatz im Landkreis Harburg (Spuren später Waldjäger). Im Mittelpunkt stehen diesmal Aufsätze des früheren Bezirksarchäologen Dr. Erhard Cosack. Hierin legt er Rechenschaft über mehrere Jahrzehnte archäologisch-denkmalpflegerischer Arbeit unter Forschungsgesichtspunkten ab (Neolithische Kollektivgräber aus dem ehem. Reg.-Bez. Hannover; Höhlenfunde aus dem Wesergebirge; Spuren eines Heerlagers bei Sarstedt). Hitzacker erfährt in zwei Beiträgen Beachtung: einmal die Burg auf dem Weinberg, zum anderen die ursprünglich auf der hochwasserfreien, aber verkehrsungünstigen Höhe oberhalb der heutigen Stadt geplanten Stadtgründung, von der noch Reste der Wallbefestigung erhalten sind. Welche Erkenntnisse aus noch stark zerstörten Plätzen zu erzielen sind, zeigt der Beitrag über die Spreensburg bei Wunstorf (Region Hannover). Eine Neubewertung der Buntmetallnadeln der sog. “Harzer Gruppe” als Haarschmuck ist ebenso von Interesse wie ein Überblick zur Erforschung mittelalterlichen Glases in niedersächsischen Städten. Welche Rolle die Rezeption urgeschichtlicher Forschung bei der Aufstellung von Gedächtnismälern spielt, zeigt ein Beitrag zum “Völkerschlachtsdenkmal” in Burgdorf (Region Hannover). Ein Besprechungs- und Nachrichtenteil schließen den Band ab.