Mathias Hensch ist neuer Stadt- und Kreisarchäologe in Uelzen
Am 1. August 2022 übernahm Dr. Mathias Hensch M.A. die Stadt- und Kreisarchäologie Uelzen als Nachfolger von Dr. Fred Mahler M.A., der 30 Jahre die Geschicke der Kommunalarchäologie Uelzen leitete. Der 1967 in Celle geborene Hensch studierte von 1989 bis 1996 Archäologie des Mittelalters und der Neuzeit, Vor- und Frühgeschichte sowie Geschichte mit Schwerpunkt Mittelalterliche Geschichte an den Universitäten von Bamberg und Aarhus in Dänemark. Den Magister Artium erlangte er 1996 mit einer Arbeit zur Stadtkernarchäologie Uelzens. Schon während seines Studiums war er als örtlicher Grabungsleiter an zahlreichen archäologischen Ausgrabungen im nordbayerischen Raum beteiligt. So leitete er schon ab 1992 bis 2001 die umfangreichen Ausgrabungen im Bereich des früh- und hochmittelalterlichen Herrschaftszentrums Sulzbach in der Oberpfalz und wurde 2003 mit einer Arbeit zu diesem Thema an der Universität Bamberg promoviert.
Von 1999 bis 2019 arbeitete Hensch als selbstständiger Archäologe in Bayern und führte ab 2002 eine eigene Grabungsfirma. Zu Beginn des Jahres 2020 wechselte er in den Öffentlichen Dienst und war bis zu Beginn des Jahres 2021 als Altstadtberater und Archäologe in der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Amberg in der Oberpfalz tätig. Von Februar 2021 bis Juli 2022 ging er als Referent für Mittelalter- und Neuzeitarchäologie im Regierungsbezirk Tübingen an das Landesamt für Denkmalpflege Baden-Württemberg im Regierungspräsidium Stuttgart und war hier in der operativen Archäologie tätig.
Hensch verfasste zahlreiche Publikationen und Forschungsarbeiten, insbesondere zur Siedlungs-, Kirchen- und Herrschaftsgeschichte sowie zur frühen Montangeschichte des nordostbayerischen Raums. Darüber hinaus war er als freier Mitarbeiter an internationalen Forschungsprojekten unter anderem auf den Shetland-Inseln und in Andalusien sowie an zahlreichen großen Ausstellungsprojekten beteiligt.
Neben der Arbeit als „Anwalt der Bodendenkmäler“ im Sinne des Niedersächsischen Denkmalschutzgesetzes und den Aufgaben im Bereich Öffentlichkeitsarbeit und „Geschichtssensibilisierung“ sieht Hensch den wissenschaftlichen Schwerpunkt seiner Tätigkeit vor allem in der Erforschung des frühen und hohen Mittelalters im Raum Uelzen, einem Zeitabschnitt, der bislang kaum im Fokus archäologischer Arbeit des Uelzener Raums stand, sowie in der Erforschung der Stadtgenese von Uelzen. Über sein neues Aufgabenfeld in der Lüneburger Heide freut er sich umso mehr, als seine Familie aus dem Landkreis Uelzen und dem Raum Celle stammt und er somit also auch familiär „zu seinen Wurzeln“ zurückkehrt.