Das jüngerkaiser- bis völkerwanderungszeitliche Gräberfeld von Uelzen-Veerßen
Katharina Mohnike, Das jüngerkaiser- bis völkerwanderungszeitliche Gräberfeld von Uelzen-Veerßen. Materialien zur Ur- und Frühgeschichte Niedersachsens 55, 684 Seiten, 127 Abbildungen, 4 Tabellen, 4 Listen, 199 Tafeln, 1 Beilage, 21,0 x 29,7 cm, DIN A4, Hardcover, Rahden/Westf. 2019. ISBN 978-3-89646-847-5. ISSN 0465-2770, 64,80 €.
Grundlage der vorliegenden Studie ist die Erfassung der rund 2.700 Grabbefunde von Uelzen-Veerßen, Lüneburg-Oedeme, Bad Bevensen und weiteren Fundstellen des Ilmenaugebietes. Ihre Beschreibung und chronologische Einordnung anhand der Funde aus Keramik, Glas, Knochen, Geweih, Elfenbein, Harz, Stein und Metall stehen im Zentrum der Arbeit. Weitere Themen sind die horizontalstratigraphische Abfolge sowie Gestalt und Ausstattung der Gräber sowie die überregionale Betrachtung der Gefäße mit Glaseinlage.
Der Übergang von älterer zu jüngerer RKZ ist durch markante Veränderungen im Bestattungsbrauch und die Verlagerung vieler Gräberfelder geprägt. Seit dem 4. Jh. wurden fast ausschließlich Urnengräber angelegt, daneben wenige Brandgräber mit organischem Behältnis und seit dem 5. Jh. auch einzelne Körpergräber. Die importarme Ilmenaugruppe ist relativ einheitlich durch so genannte Buckelgräber charakterisiert, Hügelgräber mit zentralem Brandgrab und teilweise mit Kreisgraben, oder auch mit einer Grabenöffnung nach Süden. Die Bestattungssitten für Kleinkinder und Beigabenzahl variierten lokal. Die Belegung der Gräberfelder endete um 500, sichere Gräber des 6./7. Jh. sind äußerst selten, obwohl Pollenanalysen Siedlungskontinuität bis ins 6. Jh. belegen.