Axel Friederichs – Neuer Stadt- und Kreisarchäologe für Osnabrück und das Osnabrücker Land

Am 1. Juni 2017 hat Axel Friederichs M.A. die Leitung der Stadt- und Kreisarchäologie Osnabrück übernommen. Er war bereits langjähriger Stellvertreter seines Vorgängers Bodo Zehm, der in den Ruhestand gegangen ist.

Schon als Schüler in Osnabrück interessierte Friederichs sich für Geschichte und archäologische Themen, so dass ihn der damalige Stadt- und Kreisarchäologe Dr. Wolfgang Schlüter Anfang der 1980er Jahre darin bestärkte, ein Studium der Ur- und Frühgeschichte an der Göttinger Georg-August-Universität aufzunehmen. Mit einer Arbeit über „Düstrup und Galgenesch, zwei Urnenfriedhöfe der ausgehenden Bronze- und beginnenden Eisenzeit im Stadtgebiet von Osnabrück“ schloss er bei Prof. Dr. Gernot Jacob-Friesen das Studium ab. Die neben der wissenschaftlichen Ausbildung unverzichtbaren praktischen Erfahrungen sammelte er auf zahlreichen Ausgrabungen im In- und Ausland. Berufliche Stationen waren zunächst das Westfälische Museum für Archäologie/Amt für Bodendenkmalpflege in Münster wo er als Volontär und Referent tätig war. Eine kurzfristige Teilnahme am Projekt „Kalkriese – Römer im Osnabrücker Land“ schloss sich an, bevor er 1993 als Mitarbeiter des Landesamts für Archäologie Sachsen die Leitung einer größeren Ausgrabung in der Innenstadt von Leipzig übernahm. Nach seiner Rückkehr in den Nordwesten Niedersachsens führte er zahlreiche Grabungen und Projekte im Osnabrücker Land und im ehemaligen Regierungsbezirk Weser-Ems durch. Darüber hinaus unterstützte er Wolfgang Schlüter bei kommunalarchäologischen Aufgaben, da dieser sehr stark in die Forschungen zur Varusschlacht in Kalkriese eingebunden war. Als Bodo Zehm 2003 Leiter der Stadt- und Kreisarchäologie wurde, berief er Friederichs zu seinem Stellvertreter. Zu seinem Arbeitsfeld gehörte nun auch die Wahrnehmung der Trägerschaft öffentlicher Belange für die Archäologie in Bau- und Raumplanungsverfahren. Eine erhebliche Anzahl der sich daraus ergebenden Ausgrabungen trägt seine Handschrift. Ein umfangreiches Publikationsverzeichnis sowie die Beteiligung an verschiedenen öffentlichkeitswirksamen Projekten der Stadt- und Kreisarchäologie belegt den Wunsch, die wissenschaftlichen Ergebnisse auch einem breiteren Publikum näherzubringen, z.B. im Rahmen der Wanderausstellung „Feuer, Urnen, Gräber“.

Vielen Kolleginnen und Kollegen in unserem Bundesland ist er außerdem durch seine langjährige Tätigkeit als Schatzmeister der Archäologischen Kommission für Niedersachsen bekannt.