Archäologie im Oberweserraum
Christian Leiber, Studien zur Ur- und Frühgeschichte des Oberweserraumes. Teil 1 u. 2. BAN ‑ Beiträge zur Archäologie in Niedersachsen, Band 9. Verlag Marie Leidorf, Rhaden/Westf. 2004. ISBN 3-89646-929-0. Teil 1: 211 Seiten mit 33 Abbildungen u. 10 Tabellen; Teil 2: 226 Seiten mit 138 Tafeln u. 5 Karten. Hartkarton 89,80 €.
Die Untersuchung beruht auf einem ausführlichen Katalog aller 620 Bodendenkmäler und Baudenkmäler des Landkreises Holzminden, die zu 95% bei Oberflächenprospektionen sowie durch Luftbildaufnahmen entdeckt wurden, während kaum Ausgrabungen vorliegen. Ziel der Arbeit war die möglichst genaue Datierung der Funde. Diese reichen mit Silices bis in das Mittelpaläolithikum und Spätpaläolithikum und Mesolithikum (1, 2 und 63 Fundstellen = FS) zurück. Am fundreichsten ist das Neolithikum mit Einzelfunden und Großsteingräbern des Altneolithikums und Mittelneolithikums (29 FS) sowie Keramik, Steingeräten, Grabfunden und Höhlenfunden des Jungneolithikums und Endneolithikums (277 FS), die u.a. die Verbreitungsgrenze der Michelsberger Kultur spiegeln. Die Bronzezeit wird in Höhlenfunden, Depotfunden, Grabfunden und Siedlungsfunden greifbar, die Vorrömische Eisenzeit (53 FS) anhand von Keramik, Brandgräbern und Siedlungen. Aus der Römischen Kaiserzeit (20 FS) stammen Keramik und Münzen. Die Völkerwanderungszeit ist schwach vertreten (1-2 FS), das Frühmittelalter seit der Wende 8./9. Jhs. etwas besser (41 FS). Für jede Periode werden die bevorzugten Siedellagen beschrieben.