Alrum, Throne, Rosenthal: Neues zur Geschichte Peines

Schriftenreihe des Kreisheimatbundes Peine e.V.: Band VII „Alrum und Throne“ – Beiträge zur Wüstungsforschung im Landkreis Peine. 2016 (176 S.) ISBN 987-3-9805245-7-4. 9,90 € sowie Band VIII „Die mittelalterlichen Stadtgründungen von Peine und Rosenthal – Beiträge zur mittelalterlichen Siedlungsentwicklung im Raum Peine. 2017 (112 S.) ISBN 978-3-9805245-8-2. 14,– €.

Die neuen Bände der Schriftenreihe des Kreisheimatbundes Peine widmen sich erstmals archäologischen Themen. Band VII befasst sich mit der Wüstungsforschung:  T. Budde gibt zu – nächst einen Überblick über dieses Thema im Allgemeinen und dem Landkreis Peine im Besonderen. Darauf wird als Kernthema des Buches der aktuelle Forschungsstand über die Wüstung Alrum, Gemarkung Dungelbeck, die in der Mitte dieses Kleinraumes liegt, samt der zugehörigen Wüstungsflur ausführlich vorgestellt. Alrum bietet als einzige Wüstung im Peiner Land die Besonderheit, nahezu alle Teildisziplinen der Wüstungsforschung abzudecken, von der schriftlichen, chronikalischen, mündlichen Überlieferung (Sagen) und Onomastik bis zur historischen Karten- und Flurnamenforschung, Luftbildarchäologie, archäologischen Feldbegehungen und Ausgrabungen. Für den Laien wird der Stoff exemplarisch mit Exkursen erläutert. Am Ende stellt der zweite Autor, G. Spiller, am Beispiel der Flur „Throne“, Gemeinde Ilsede, ein typisches und nicht seltenes Beispiel für einen negativen Wüstungsverdacht vor. Der Band ist die Begleitpublikation zur  Wanderausstellung „Alrum – Spuren eines untergegangenen Dorfes“, die von T. Budde im Auftrag des Heimatvereins Dungelbeck gestaltet wurde und an wechselnden Orten im Umkreis zu sehen ist.

Der Band VIII befasst sich mit den beiden mittelalterlichen Stadtgründungen des 13. Jahrhunderts im Landkreis Peine: Peine selbst und Rosenthal, Stadt Peine. T. Budde stellt zunächst den aktuellen archäologischen Forschungsstand zur Entstehung und frühen Entwicklung der Stadt Peine und ihrer Vorstädte dar. Ein besonderes Ergebnis ist die archäologische Datierung des Stadtgründungsvorganges in das Jahr 1218, fünf Jahre vor dem bisher begangenen Jubiläumsjahr. In dem zweiten Beitrag beschäftigt sich der Historiker B. U. Hucker mit der Stadtgründung Peines aus historischer Sicht und kommt durch eine ausführliche Neubetrachtung der Quellen zu demselben Ergebnis wie die Archäologie. Abschließend befasst sich T. Küntzel mit der Stadtgründung Rosenthals, das nach 1221 (vor 1240) als hildesheimische Gegengründung zu Peine angelegt worden ist, aufgrund schnellen Bedeutungsverlustes nicht über die Anfänge hinauskam und heute als Dorf fortbesteht.