2000 Jahre Varusschlacht: Friedenszeichen – Zwei neue Ausstellungen und spannende Veranstaltungen in Museum und Park Kalkriese

VARUSSCHLACHT im Osnabrücker Land – Museum und Park Kalkriese, Venner Straße 69, 49565 Bramsche-Kalkriese, Tel: 05468 9204-0, Fax: 05468 9204-45, E-Mail: kontakt@kalkriese-varusschlacht.de, Homepage: www.kalkriese-varusschlacht.de

Ab 16. Mai täglich 9.00-18.00 Uhr, Sa. bis 20.00 Uhr. Ab 26. Oktober montags geschlossen, dienstags bis sonntags von 10 bis 17 Uhr. Eintritt: Erwachsene 9 €, ermäßigt 6 € [Kinder bis 18 J., Schüler, Studenten, Behinderte], Kinder bis 6 Jahre frei. Familienkarte für zwei Erwachsene und zwei Kinder 20 €. Jahreskarte für zwei Erwachsene mit Kindern bis 16 Jahren 50 €, Jahreskarte für Einzelpersonen 25 €. (Die Karten sind auch für alle Tagesveranstaltungen gültig. Für Abendveranstaltungen gelten gesonderte Eintrittspreise). Für die Sonderausstellung „IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht“ sind auch Kombi-Karten für den Besuch aller drei Ausstellungen in Haltern, Kalkriese und Detmold erhältlich. Buchungen von Führungen und Angeboten: Tel: 05468 9204-200 oder per E-Mail an fuehrungen@kalkriese-varusschlacht.de

IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS

2000 Jahre Varusschlacht: Zwei neue Ausstellungen eröffnen ab dem 15. Mai 2009 im Museum und Park Kalkriese neue Einblicke in die Erkenntnisse zum Geschehen des Jahres 9 n. Chr. und zur Erforschung des antiken Schlachtfelds von Kalkriese. Sie präsentieren außerdem anhand archäologischer Funde aus ganz Europa überraschende Erkenntnisse zur Geschichte der folgenden Jahrhunderte.

Die überarbeitete und neu konzipierte Dauerausstellung präsentiert erstmals einen aktuellen Gesamtüberblick über die Erkenntnisse aus mehr als 20 Jahren Forschung. Wirklichkeitsnah und spannend aufgearbeitet, gibt die Ausstellung Antworten auf wesentliche Fragen. Sie vermittelt faszinierende Einblicke in die Historie, in die Strukturen des Imperium Romanum und die Situation der germanischen Bevölkerung im Nordwesten des heutigen Deutschlands und in die Entdeckungsgeschichte von Kalkriese. Vor allem aber wird dem Publikum anhand eindrucksvoller Fundstücke und anschaulicher Darstellungen der aktuelle Stand der Wissenschaft zur Varusschlacht und zum Schauplatz Kalkriese sowie die neuesten Methoden der Forschung vermittelt.

2009 ist Kalkriese Bestandteil der größten archäologischen Ausstellung des Jahres: „IMPERIUM KONFLIKT MYTHOS. 2000 Jahre Varusschlacht „. Am 15. Mai wird zusammen mit dem neuen Besucherzentrum die Sonderausstellung „KONFLIKT“ als zweite hochkarätige Ausstellung in Kalkriese eröffnet. Diese Sonderausstellung lenkt (bis zum 25. Oktober 2009) den Blick der Besucher über das eigentliche Geschehen der Varusschlacht hinaus. Sie gibt Antworten auf Fragen wie: Was trieb die Germanen nach der Varusschlacht in eine Folge militärischer Auseinandersetzungen? Warum kehrte nach der Schlacht kein Frieden in Germanien ein? Die Sonderausstellung spannt einen Bogen von der Zeitenwende bis ins 5. Jahrhundert, sie beleuchtet Ursachen, Strukturen und Folgen von Konflikten, aus der Perspektive der Germanen betrachtet, und hinterfragt kritisch die noch heute anzutreffenden Vorstellungen von den Germanen als vermeintlich tumbe, wilde Barbaren.

Feldzeichen zu Friedenszeichen

2000 Jahre nach der Varusschlacht werden in Kalkriese Zeichen gesetzt. Die Aktion „Feldzeichen zu Friedenszeichen“ bildet den Auftakt des umfangreichen Erinnerungsprogramms. Am 17. und 18. Januar 2009 wurden am Schauplatz der Schlacht 2000 künstlerisch gestaltete Friedenszeichen präsentiert. Sie sind bis Ostern in Museum und Park Kalkriese zu sehen und werden danach in der Stadt und im Landkreis Osnabrück aufgestellt.

VARUS-WOCHEN

Die traditionellen „Römer- und Germanentage“ bilden einen ersten Höhepunkt des umfangreichen Programms der VARUS-WOCHEN vom 11. bis 21. Juni. Vom 11. bis 14. Juni wird das Schlachtfeld zum Schauplatz eines friedlichen Gipfeltreffens der Römer- und Germanendarsteller. Mit mehreren musikalischen Leckerbissen unter freiem Himmel widmet sich das Museum zwischen dem 11. und 19. Juni der Schlacht und ihrer Wahrnehmung und Interpretation in der Neuzeit. Besucher können die Konzerte von eigens errichteten Tribünen verfolgen, u. a. am 16. Juni, 20.00 Uhr, das Konzert „Der Tribun“ von Mauricio Kagel. „Hermann meets Händel“ heißt es am 17. Juni, 20.00 Uhr. An diesem Abend werden Stücke aus mehreren Arminius-Opern von Georg Friedrich Händel, Johann Adolf Hasse und Alessandro Scarlatti. (17. Juni, 20 Uhr) aufgeführt. Am 20. Juni, 20.00 Uhr, folgt das „Arminius-Oratorium“ von Max Bruch. Von und mit Kindern, aber nicht nur für Kinder gemacht ist das Musical „Kleiner Germane in Rom.“

Ausgrabungen

Während des Sommers finden wieder Ausgrabungen an der zentralen Fundstätte im Park des Museums Kalkriese statt. Besucher können vom 5. Juli bis zum 30. September 2009 täglich von 12 bis 12.30 Uhr Informationen über die archäologische Arbeit erhalten. Außerdem wird das Schlachtfeld der Antike zum Lernfeld von heute: Im Rahmen eines Europäischen Grabungs-Camps erhalten 28 junge Menschen aus Europa im Jahr 2009 die Möglichkeit, bei den Ausgrabungen in Kalkriese die Erforschung vergangener Zeiten kennen zu lernen. Das Europäische Grabungs-Camp findet vom 5. Juli bis 1. August 2009 statt. Grabungspatin wird die Archäologin Prof. Dr. Mirjana Sanader, Universität Zagreb, sein.

Römerschiff in Kalkriese

Vom 1. Juli bis 21. August wird Kalkriese zum Hafen. Dann macht dort ein nach archäologischen Funden originalgetreu rekonstruiertes Römerschiff Station. Mitfahren ist möglich. Mit einer nach antikem Vorbild ausgestatteten Mannschaft geht das 16 Meter lange Boot 2009 bis dahin an zahlreichen Orten Deutschlands vor Anker und informiert über die Ausstellungen zur Varusschlacht in Kalkriese, Haltern und Detmold.

Das Buch zur Dauerausstellung

Varusschlacht im Osnabrücker Land. Museum und Park Kalkriese. Verlag Ph. v. Zabern, Mainz 2009. 256 Seiten mit 210 Farb- und 38 schwarz-weißen Abbildungen. Farbiger Schutzumschlag. ISBN 978-3-8053-3949-0. Gebunden 24,90 €.

„Als die Römer frech geworden, zogen sie nach Deutschlands Norden …“ Der umfangreiche Band beschäftigt sich u. a. mit der römischen Germanienpolitik, mit dem Bild der Varusschlacht in Kunst und Medien. Dazu zeigt er Aufsehen erregende Fundstücke und dokumentiert, wie in einer der wichtigsten Ausgrabungsstätten auf deutschem Boden gearbeitet und geforscht wird: In Kalkriese bei Osnabrück wurden seit 1989 viele tausend Funde, eine Wallanlage, Menschen und Tierknochen freigelegt, die mit der Varusschlacht in Verbindung gebracht werden. Erläutert werden die Ergebnisse der Forschung, wie sie in die neu konzipierte Dauerausstellung im Museum Kalkriese eingeflossen sind.